Wenn der Gast warten muss…

Wenn der Gast warten muss…

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Einen Gast warten zu lassen, geziemt sich eigentlich nicht. Böse Absicht war das im Testspiel zwischen Teutonia SuS Waltrop und der Spvgg. Erkenschwick jedenfalls nicht.

Der Winter hat Einzug gehalten in Deutschland, und der stört sich nicht daran, dass Mitte Januar fleißig getestet wird. Die Halbzeit des Testspiels zwischen A-Ligist Teutonia SuS Waltrop und der Spvgg. Erkenschwick geriet dabei länger als gedacht. Die Gäste-Kicker standen bei Eiseskälte schon wieder auf dem Feld, nur von den Gastgebern war lange nichts zu sehen. Grund: Teutonen-Coach Marco Gruszka reichten die normalen 15 Minuten nicht für die übliche Pausenansprache.

„Ich musste da mal eine Ansage machen“, erklärte der Ex-Profi, wieso er seine Mannen erst wieder nach 20 Minuten in der Kabine zurück aufs Feld schickte. „Die erste Halbzeit war eben ganz schlecht von uns. Das war nicht unser Spiel.“ Aber wie hätte es auch das von Teutonia SuS werden können? Die Gäste nahmen die Aufgabe konzentriert an und gewannen locker mit 7:0. Der Halbzeitstand lautete 3:0 für Schwarz-Rot.

Finn Wortmann mit einem Hattrick
Für alle Tore vor der Pause zeichnete Finn Wortmann verantwortlich (4., 11., 35.), der im und am Waltroper Strafraum so viele Freiheiten genoss, dass er auch ein halbes Dutzend Tore hätte schießen können. Gruszka sprach mit Recht von der Rolle des „Sparringspartners“, die sein Team in dieser Partie hatte: „Das war kein Vergleich zum Pokalspiel.“ Da hatte der A-Ligist dem Favoriten an gleicher Stelle noch einen beherzten Kampf geboten.

Aber das war weder Sinn und Zweck dieses Testspiels, in dem die Platzherren zu einem(!) Torschuss in 90 Minuten kamen (und der wurde auch noch eine sichere Beute von Keeper Philip Amft). Lernen war die Devise – und die Gäste vom Stimberg waren so freundlich, das Ergebnis in einem erträglichen Rahmen zu halten. Man spürte schließlich auch: Hier wollte sich niemand verletzen. Dennis Weßendorf monierte mit einigem Recht: „Das ist ja wie Glatteis.“ In der Tat war das Waltroper Kunstgeläuf spätestens Mitte der zweiten Halbzeit nur noch ganz schwer zu bespielen.

Erstmal kein Verletzter bei Schwarz-Rot
Die Gäste kamen auch in Abwesenheit des verletzt fehlenden Offensivduos Stefan Oerterer und Arian Phil Schuwirth noch zu weiteren Treffern durch Enes Schick (67.; 76.), Dzenan Pilica (73.) und Jan Binias (84.). Trainer Magnus Niemöller hatte wie angekündet allen verfügbaren Kräften Einsatzzeiten gewährt. Novum im Kalenderjahr 2023 bei den Schwarz-Roten: Erstmals verletzte sich kein Akteur.

Weiter geht es für die Spvgg. Erkenschwick am Samstag, 21. Januar, mit der Westfalenpokal-Generalprobe beim Oberligisten TuS Bövinghausen (14.30 Uhr). Teutonia SuS Waltrop testet am Sonntag, 22. Januar, auf eigenem Platz gegen FC Castrop-Rauxel (15 Uhr). Dann hofft Trainer Gruszka auf ein paar mehr Offensivaktionen seiner Mannen, denen er am Dienstagabend nicht böse war, Halbzeitpredigt hin oder her: „Ich bin trotzdem froh, dass Erkenschwick da war. Die haben uns unsere Grenzen gezeigt, die stehen nicht umsonst in der Liga oben. Also alles im grünen Bereich.“

Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung

 SPIELSTATISTIK:

Teutonia SuS Waltrop – Spvgg. Erkenschwick 0:7 (0:3)
Spvgg.: Hester (46. Amft) – Heine, Wessendorf, Kasak, Ovelhey, Binias, Pulver, Kowalke, Laudahn, Wortmann – Eingewechselt: Enes Schick (46.), Dzenan Pilica (62.), Moritz Isensee (62.), Philip Breilmann (62.) – Trainer: Magnus Niemöller
Tore: 0:1 Finn Wortmann (4.), 0:2 Finn Wortmann (11.), 0:3 Finn Wortmann (35.), 0:4 Enes Schick (57.), 0:5 Dzenan Pilica (73.), 0:6 Enes Schick (76.), 0:7 Jan Binias (84.)
Schiedsrichter: Henrik Jasper