Der Knoten platzt nicht
Die Spvgg. Erkenschwick bleibt auch im dritten Spiel ohne Sieg. Vor dem Nachholspiel am Mittwoch (19:45 Uhr) in Kinderhaus erhöht sich bei den Schwarz-Roten damit der Druck.
Die Schwarz-Roten haben das 1:1 gegen SuS Neuenkirchen teuer bezahlt: Marcel Klakus (76.) war nach Foulspiel per Ampelkarte vom Platz geflogen, Christian Warnat folgte ihm nach Spielschluss – weil der Rechtsverteidiger einfach nicht aufhörte, die Leistung des Unparteiischen zu kritisieren. Beide Kräfte fehlen der Spvgg. im Nachholspiel am Mittwoch in Kinderhaus.
Für die Partie versprach Trainer David Sawatzki umgehend die ersten drei Saisonpunkte – es war eine Art Trotzreaktion, wie sie nach dem Spiel gegen Neuenkirchen nur allzu verständlich schien. 45 Minuten hatte sein Team feldüberlegen agiert und in den letzten 15 Minuten in Unterzahl ein Chancenplus herausgespielt, das seinesgleichen sucht.
Finn Wortmann (82.; 88.), Arian Schuwirth (83.) und, als es fast schon zu spät war, Hakan Gökdemir mit einem feinen Schuss aus 18 Metern hatten den Sieg zu erzwingen versucht, verzogen aber denkbar knapp oder fanden ihren Meister im unter Dauerbeschuss stehenden Neuenkirchener Keeper Lukas Greiwe. Dass die Münsterländer mit einem blauen Auge davonkamen und den Punkt mitnahmen, darauf dürften sie auf der Busfahrt zurück sicher angestoßen haben.
Erkenschwick investiert wieder viel, bekommt aber (zu) wenig
Und doch zeigte das Spiel auch, wie verwundbar die schwarz-rote Seele noch immer ist, wie viel Arbeit dem Trainer ins Haus steht. Beispiel Durchgang eins: Da beherrschten die Schwarz-Roten den Gegner, die drei, vier richtig guten Möglichkeiten nutzten sie aber nicht für platzierte Schüsse aufs Tor. „Wir haben viele gute Bälle über Außen gespielt, sie aber nicht zu Ende gebracht“, so David Sawatzki.
Aus den Kabinen heraus gelang den Platzherren ein Blitzstart: Finn Wortmann verlängerte einen Ball auf Enes Kaya, der durch bis zum Fünfmeterraum lief und frech ins kurze Eck traf – 1:0 (47.).
Was folgte, war abzusehen: SuS Neuenkirchen musste mehr wagen – und bekam auf einmal auch die Räume! Spvgg.-Schlussmann Sören Stauder musste sich in der 53. Minute bei einem Schuss von Marco Diekmann ganz lang machen und sah, wie zehn Minuten später ein Freistoß knapp an seinem Kasten vorbei strich. Als sich Eduard Wegmann kurze Zeit später gegen Christoph Kasak eindrehte, Erkenschwicks Verteidiger ein langes Bein machte und Neuenkirchens Angreifer im Strafraum fiel, gab’s Elfmeter, den Malte Nieweler sicher verwandelte (65.).
Gelbrote Karte ist der Weckruf für einen wahren Sturmlauf
Den Gästen reichte der eine Treffer, Erkenschwick rannte danach eher kopflos an – bis zur 76. Minute, als der bereits verwarnte Klakus wegen Foulspiels die Ampelkarte sah. Bemerkenswert: Die Gelbe Karte hatte der Erkenschwicker schon in Minute vier (!) gesehen, weil er einen Freistoß zu früh getreten hatte. Der Platzverweis war wie ein Weckruf – aber Neuenkirchens Bollwerk hielt irgendwie. Nur Christian Warnat seinen Mund nicht: Gelb-Rot nach Abpfiff.
Quelle: Olaf Krimpmann/24Vest/ Fotocredit: Olaf Krimpmann
STATISTIK ZUM SPIEL:
Westfalenliga 4. Spieltag, Sonntag, 27. September 2020, 15 Uhr (Stimberg-Stadion)
|