Der achte Streich: Spvgg. feiert im Derby den höchsten Saisonsieg

Der achte Streich: Spvgg. feiert im Derby den höchsten Saisonsieg

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Auch der TuS 05 Sinsen kann die Spvgg. Erkenschwick nicht stoppen: Im Westfalenliga-Derby schlagen die Schwarz-Roten den Nachbarn mit 6:0. Für den TuS 05 ist nicht nur das Ergebnis bitter.

6:0! Das klingt nach Dominanz. Nach Klassenunterschied. Und nach einem überforderten Gegner, der von der ersten bis zur letzten Minute auseinander gespielt wird. Tatsächlich war alles ganz anders. Bevor es am Ende leicht wurde für die Spvgg. Erkenschwick, war das Derby harte Arbeit.

Foto: Das Ergebnis trügt: Erkenschwick und Sinsen liefern sich lange ein umkämpftes Derby. Dzenan Pilica behauptet den Ball vor Philipp Demler.© Thomas Braucks

„Ich habe den Jungs in der Kabine ein Kompliment gemacht“, sagte Sinsens Trainer Dennis Hübner hinterher. „Sie haben eigentlich ein gutes Westfalenliga-Spiel gemacht.“ Und auch Erkenschwicks David Sawatzki meinte: „So klar war es heute nicht.“ Klingt bei dem Resultat kurios, trifft aber die Sache. Nur sprachen eben Anfang und Ende klar für die Spielvereinigung.

Schon in der 6. Minute schlägt der Ball ein
Wegen der aufmerksamen Corona-Kontrollen stand noch eine lange Schlange von Zuschauern vor dem Kassenhäuschen der Jule-Ludorf-Sportanlage, da langten die Seriensieger vom Stimberg zum ersten Mal hin: Jan Binias setzte einen Freistoß ins Eck – 1:0 (6.). Den Treffer hatten die Gäste gerade weggesteckt, da wurden sie erneut hart erwischt. Kapitän Emre Köksal, eine Bank in Sinsens Defensive, verletzte sich am Oberschenkel und humpelte nach langer Behandlungspause vom Feld (13.).

Trotzdem entwickelte sich ein sehenswertes Westfalenliga-Spiel, in dem beide Mannschaften nach vorn spielten. In der 18. Minute etwa kombinierten die Ex-Erkenschwicker Gerard Lubkoll und Leon Stöhr. Stöhr zog aus der Drehung ab, Torhüter Florian Gabisch parierte glänzend. Auf der anderen Seite setzte die Spvgg. konsequent nach: Ein Schuss Stefan Oerterers wurde geblockt, der Ball flipperte zu Finn Wortmann, der cool abschloss – 2:0 (20.).

Notbremse 60 Meter vor dem Tor: Rot
Die Folge: Weiter hohes Tempo, viele harte Zweikämpfe (Jan Binias schied nach 26 Minuten verletzt aus) und einige vielversprechende Sinsener Angriffe. Auf dem falschen Fuß erwischten die Gäste Erkenschwicks Torhüter aber nie. Seine größte Tat vollbrachte Florian Gabisch in der 44. Minute – als er Olcay Yilmaz‘ Schuss aus 16 Metern mit einer Hand übers Tor lenkte.

Nach dem anschließenden Eckball starteten die Schwarz-Roten einen Konter, den Yilmaz schnell stoppte – mit einem rüden Foul an Skandar Soltane. Mitten hinein in die anschließende Rudelbildung zog Schiedsrichter Thorsten Kleiböhmer die Rote Karte. Hart, aber nicht abwegig. 60 Meter vor dem eigenen Tor so einzusteigen, das war sicher nicht besonders clever vom Sinsener.

Isensee bringt Linie in die Erkenschwicker Angriffe
Auch in Unterzahl tat der TuS 05 viel fürs Spiel, war nach der Pause ein paar Mal drauf und dran, den Anschluss zu schaffen. Bis Spvgg.-Trainer David Sawatzki umstellte: Er holte den keineswegs enttäuschenden Soltane vom Platz und schickte Moritz Isensee von der Bank auf die Zehner-Position. Mit dem ballsicheren Recklinghäuser kam Linie in die Erkenschwicker Konter.

Exzellent Isensees Pass auf Finn Wortmann in der 65. Minute, sehenswert der Lupfer des Angreifers über Tom Richert zum 3:0. Neun Minuten später durfte Stefan Oerterer nach Foul an Isensee aus 18 Metern per Freistoß ran – und schnibbelte den Ball über die Mauer zum 4:0 in den Giebel (74.).

Damit war der TuS 05 geknackt. Sinsen spielte weiter nach vorn, statt hinten dicht zu machen. Die Spvgg. hatte Platz, konterte nach Herzenslust und spielte Großchancen mindestens im Fünfminuten-Takt heraus. Finn Wortmann machte mit einem kernigen Schuss aus 20 Metern zum 5:0 seinen Dreierpack perfekt (88.) Stefan Oerterer schob elegant zum 6:0 ein (89.). Dann hatte es der TuS 05 Sinsen hinter sich, und die Schwarz-Roten feierten. Zum achten Mal in Folge.

Quelle: Thomas Braucks / Stimberg-Zeitung

 SPIELSTATISTIK:

Spvgg. Erkenschwick – TuS 05 Sinsen 6:0 (2:0)
Spvgg.: Gabisch – Weßendorf, Heine, Ovelhey, Keysberg, Pilica (83. Gökdemir), Binias (26. Klakus), Schuwirth (83. Sarikiz), Wortmann, Soltane (56. Isensee), Oerterer – Trainer: David Sawatzki
TuS 05: Richert – Kurtulus, Nabrotzki, Tekin, Köksal (13. Noack), Demler (78. Diallo), Umar, Lubkoll, Yilmaz, Stöhr, Onofaro (78. Delowetz) – Trainer: Dennis Hübner
Tore: 1:0 Jan Binias (6.), 2:0 Finn Wortmann (20.), 3:0 Finn Wortmann (64.), 4:0 Stefan Oerterer (74.), 5:0 Finn Wortmann (88.), 6:0 Stefan Oerterer (89.)
Schiedsrichter: Thorsten Kleinböhmer (Vorhalle)
Zuschauer: 208

Rote Karte: Olcay Yilmaz (Sinsen) in der 44. Minute wegen Grätsche von hinten