Eine Stunde Training reicht fürs Derby – Sinsen schlägt Erkenschwick

Eine Stunde Training reicht fürs Derby – Sinsen schlägt Erkenschwick

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Nach dem, Schlusspfiff herzte Timo Koscholleck erst mal seine Kicker. Dann lief er zu seiner Familie, die komplett angetreten war, um ihn bei seiner Premiere zu unterstützen. Am Ende stieß er mit dem harten Kern des Sinsener Anhang auf den Erfolg im Derby an. „War ein guter Einstand“, meinte der 33-Jährige süffisant lächelnd. Koscholleck bleibt Coach bis zum Saisonende. Mindestens.

Erkenschwicker Tiefpunkt: Dennis Weßendorf sieht nach einem Frust-Foul an Nusret Miyanyedi (vorn rechts) die Rote Karte von Schiedsrichter Maik Koch. © Thomas Braucks
Als Anfang der Woche die Mannschaft Front gegen Trainer Hübner machte, stand der ehemalige Ober- und Regionalliga-Spieler des VfB Hüls noch selbst vor der Demission. Weil er zu seinem „Chef“ stand. Dann ließ er sich bereitschlagen, weiterzumachen. Vom Verein, von den Spielern. „Selbst Dennis hat mir dazu geraten“, sagte Koscholleck. „Das war eine der verrücktesten Wochen, die ich hier erlebt habe.“
Viele geredet, wenig trainiert
Eine Woche, in der beim TuS 05 vor allem geredet wurde, um irgendwie den Brand im Klub auszutreten. Am Freitagabend gab’s dann doch noch ein Training. Zumindest für eine gute Stunde. „Niemand kann stolz auf das sein, was hier unter der Woche passiert ist“, fand Koscholleck. „Auf die Leistung heute können wir es sein.“
Dabei durfte sich der B-Lizenz-Inhaber streng genommen nicht nur bei seiner Mannschaft bedanken. Auch bei der Spvgg. Erkenschwick. Die Schwarz-Roten waren vor 200 Zuschauern ein dankbarer Gegner im Derby. In der ersten Halbzeit boten die Gäste ein seltsam lahmes Spiel ohne Biss und Esprit. Als sich der TuS 05 nach 20 Minuten sortiert hatte, waren die Gastgeber die bessere Elf. Beim 1:0 konterten sie die Spvgg. blitzschnell aus, Gerard Lubkoll schloss überlegt ab (27.). In der 34. Minute erhöhte Marius Speker auf 2:0. Damit ging‘s in die Pause.
Aus der Halbzeit kamen die Schwarz-Roten mit mehr Elan und Dynamik. Stefan Oerterer hatte schon kurz nach Wiederanpfiff das 2:1 auf dem Fuß. In der 52. Minute war der Anschlusstreffer dann schon fällig: Jan Binias versenkte eine Oerterer-Flanke volley. Und nur eine Minute später war das Spiel wieder offen: Stefan Oerterer traf auf Zuspiel von Finn Wortmann – 2:2 (53.).
Toni Schreier ärgert sich: „Wir hatten sie doch!“
Die Spvgg. nun obenauf? Denkste! Statt entschlossen nachzusetzen, schaltete die Mannschaft zum Ärger ihres Trainer-Duos Michael Lusch und Toni Schreier wieder herunter. „Wir hatten sie doch!“, moserte Schreier hinterher. „Nach dem 2:2 lassen wir den Sinsenern wieder Luft zum Atmen. Für mich ist das unverständlich.“
Der TuS 05 berappelte sich langsam wieder, war Mitte der zweiten Hälfte wieder im Spiel und schockte Erkenschwick mit einem Standard: Grzelkas Freistoß-Flanke befördert der Erkenschwicker Steffen Heine per Kopf unfreiwillig quer durch den Strafraum. Direkt vor die Füße von Emre Köksal: Sinsens Kapitän krönte seine starke Leistung mit dem 3:2 (77.).
Die Gäste machten im Anschluss auf. Halbherzig und ohne wirklich Druck zu entfalten. Der TuS 05 bekam Platz für Konter und nutzte ihn. In der 85. Minute legte Grzelka für Speker auf – 4:2. Und in der Nachspielzeit machte Sinsens Stoßstürmer seinen Dreierpack zum 5:2 perfekt – mit einem „Strahl“ aus 15 Metern (90.+4). Die Spvgg. war zu diesem Zeitpunkt längst geschlagen und in Unterzahl. Dennis Weßendorf hatte Nusret Miyanyedi kurz zuvor aus Frust von hinten in die Beine gelangt – der Kirchhellener Schiedsrichter Maik Koch zog Rot (90.).

Quelle: Stimberg-Zeitung

 SPIELSTATISTIK:

TuS 05 Sinsen – Spvgg. Erkenschwick 5:2 (2:0)
Sinsen: Richert – Tekin, Köksal, Nabrotzki, Kurtulus, Demler (64. Miyanyedi), Grzelka (87. Voß), Yilmaz, Lubkoll (58. Onofaro), Stöhr (90.+2 Lenger), Speker – Trainer: Timo Koscholleck
Spvgg.: Stauder – Keysberg (19. Weßendorf), Heine, Kasak, Klakus, Röttger (46. Pilica), Binias, Isensee, Schuwirth, Wortmann, Oerterer – Trainer: Michael Lusch / Toni Schreier
Tore: 1:0 Gerard Lubkoll (27.), 2:0 Marius Speker (34.), 2:1 Jan Binias (52.), 2:2 Stefan Oerterer (53.), 3:2 Emre Köksal (77.), 4:2 Marius Speker (85.), 5:2 MariusSpeker (90.+4)
Schiedsrichter: Maik Koch (Kirchhellen)
Zuschauer: 200 (BSA Obersinsen-Naturrasen)
Rote Karte: Dennis Weßendorf (Spvgg.) in der 90.+2 Minute wegen Grätsche von hinten

BILANZ GEGEN TUS 05 SINSEN

Bisher noch kein Remis im Derby!

GESAMTBILANZ: 7 Spiele, 4 Siege, 0 Unentschieden, 3 Niederlagen, 19.13 Tore.

Insgesamt zehn Spieler erzielten die 19 ESV-Treffer gegen TuS 05 Sinsen:

  • 4 Tore: Bernad Gllogjani,
  • 3 Tore: Finn Wortmann, Stefan Oerterer,
  • 2 Tore: David Sawatzki, Jan Binias,
  • 1 Tor: Mohamed Bamba, Ridvan Avci, Sascha Drepper, Dennis Weßendorf, Hakan Gökdemir.