Fans trumpfen mit Schock-Kostümen auf, Spvgg. schockt fast den Trainer
Das Westfalenliga-Spiel der Spvgg. Erkenschwick beim VfL Theesen am 31. Oktober hatte viel zu bieten, darunter den einen oder anderen sportlichen Schockmoment. Auf den einer gerne verzichtet hätte.
Trainer David Sawatzki wäre ein weit geruhsamerer Nachmittag lieber gewesen. „Aber wann hat es den mit der Spvgg. Erkenschwick je gegeben?“, fragte der Trainer bei der Rückfahrt aus Theesen.
Die gute Nachricht: Sein Team schrieb die jüngste Erfolgsgeschichte fort. Der Haken: Fast hätten die „Schwicker“ noch eine 3:0-Führung abgegeben. Am Ende aber stand ein umjubelter 4:3-Arbeitssieg.
„Das ist die Gefahr beim Fußball, wenn du deutlich führst: Du läufst auf einmal einen Schritt weniger, tust nicht mehr so viel. Aber in dieser Liga kann sich jede Mannschaft in ein Spiel zurück kämpfen. So auch Theesen: Die haben gemerkt, hier geht vielleicht noch was“, so der Trainer.
Geschwindigkeit war der Schlüssel zum Erfolg
Dabei waren die Gäste die Sache seriös angegangen. Sawatzki hatte bei Theesen ein Geschwindigkeitsproblem in der Abwehr ausgemacht, was sein Team nutzen sollte. In der 35. Minute schaffte dies Finn Wortmann in Perfektion: Von der Außenposition kommend, zog Wortmann mit Dampf in den Strafraum und überlistete Theesens Schlussmann mit einem sehenswerten Chip zum 0:1.
Wortmanns Schnelligkeit wurde Theesen auch in Minute 56 zum Verhängnis: Nur per Foulspiel konnte der „Schwicker“ gefoult werden, Jan Binias traf vom Elfmeterpunkt zum 0:2. Als Arian Schuwirth, ebenfalls von außen kommend, ebenfalls mit einem gechippten Ball, das 0:3 erzielte (57.), schien das Spiel entschieden. Weit gefehlt.
Während die Gäste nun in den Schongang schalteten, versuchten die Gastgeber das schier Unmögliche. Und hatten damit fast Erfolg: Das 1:3 war höchst vermeidbar (ein Ballverlust nach einem eigenen Eckball), hatte aber zur Folge, dass die Platzherren noch mutiger wurden. Nach dem 2:3 (71.) schien die Partie wieder völlig offen.
Zwei Foulelfmeter für die Gäste vom Stimberg
Die Gäste aber zogen dann selbst den Kopf aus der Schlinge. Zweimal stand mit Skandar Soltane nun ein Spieler im Brennpunkt, der ebenfalls über Geschwindigkeit kommt. Erst wurde Theesens Kalo Önen per Ampelkarte vom Feld gestellt, als er sich gegen Soltane nur mit einem Foulspiel zu helfen wusste. Dann drang Erkenschwicks Nummer 10, erst in der 65. Minute für den fleißigen, aber diesmal im Abschluss glücklosen Stefan Oerterer gekommen, in Theesens Strafraum an und wurde gefoult. Diesmal trat Dzenan Pilica an und traf zum 3:4 (84.).
Theesens Anschlusstreffer zum 3:4 (90. + 5) sorgte in den Schlusssekunden noch einmal für unfreiwillige Spannung auch unter den mitgereisten Fans, die Halloween gruselig kostümiert feierten – aber auch ihnen war der Schreck ob des beinahe vergeigten Führung gehörig in die Glieder gefahren.
Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung
SPIELSTATISTIK:
VfL Thhesen – Spvgg. Erkenschwick 3:4 (0:1) |