Schiri Strube bringt das Spiel zwischen Spvgg. und Mesum auf den Punkt
Dass ein Schiedsrichter im Mittelpunkt eines Fußballspiels steht, kommt vor. Christian Strube, Unparteiischer aus dem Fußballkreis Dortmund, stand am Sonntag auf der Jule-Ludorf-Sportanlage häufiger im Mittelpunkt, als ihm lieb sein konnte.
Wobei der Referee und seine beiden Mitstreiter an der Linie, Dustin Höse und Christian Naskrent, keine schlechte Performance ablieferten, im Gegenteil. Aber dass in einem Westfalenliga-Spiel gleich dreimal(!) der Elfmeterpfiff ertönt, kommt nicht alle Tage vor.
Foto: Finn Wortmann wird von der Kungfu-Einlage des Mesumers Tim Egbers überrascht.© Olaf Krimpmann
Zwar nahm das Gespann damit entscheidenden Einfluss aufs Ergebnis, das allerdings spiegelte den Spielverlauf wider: Spvgg. Erkenschwick und der SV Mesum trennten sich zum Abschluss der Hinrunde 2:2 (1:0). Die Gastgeber trauerten dabei ihrer starken ersten Halbzeit hinterher, in der sie es verpassten, ein 2:0 oder gar ein 3:0 vorzulegen. Am Ende verdienten sich die Münsterländer den Punkt.
Die vom Verletzungspech gebeutelten Gastgeber, bei denen wie angekündigt Trainer David Sawatzki das Trikot untergezogen hatte, hatten Ball und Gegner zunächst im Griff und erspielten sich vor allem durch Standards drei, vier richtig gute Gelegenheiten. Finn Wortmann drosch das Rund aus etwa zehn Metern über den Querbalken (12.), Stefan Oerterer scheiterte frei an Mesums Keeper Nils Wiedenhöft 14.), ehe der „Schnapper“ auch noch einen Kopfball von Christoph Kasak entschärfte (16.).
Die Erkenschwicker Führung lag damit in der Luft, auch wenn für Mesum Christopher Strotmann einen der wenigen Vorstöße an den Torpfosten setzte (21.). Jan Binias schoss nach 29 Minuten aufs SVM-Tor, Mesums Omar Guetat bekam den Ball an den leicht ausgestreckten Arm – Elfmeter. Es war ein Pfiff, der nicht zwangsweise kommen musste: Wo hätte Mesums Flügelspieler schon seinen Arm ablegen können? Dennoch hatte er das Rund klar an den Ellenbogen bekommen. Stefan Oerterer verwandelte sicher zur Erkenschwicker Halbzeitführung (30.).
Durchgang zwei begann mit der sehenswertesten Szene des Spiel (und einem Schockmoment für die „Schwicker“): Christopher Strotmann spazierte in der 49. Minute ungestört durchs Mittelfeld und setzte aus fast 30 Metern zum Schuss an: Mit der perfekten Flugbahn schlug der Ball hinter Sören Stauder im Erkenschwicker Tor ein. „Den trifft er vielleicht alle zehn Jahre so“, scherzte gar Mesums Keeper Wiedenhöft über das Traumtor seiner Nummer 20 im Team.
Schiedsrichter Chrstian Strube zeigte insgesamt dreimal auf den Elfmeterpunkt. © Olaf Krimpmann
Von nun an wurde die Begegnung zerfahrener, auch offener. „Wir haben nicht mehr die Souveränität der ersten Halbzeit gezeigt“, haderte Erkenschwicks Trainer David Sawatzki. Dazu kamen Unkonzentriertheiten: Etwa in der Rückwärtsbewegung, oder im Spiel nach vorne, wo viele Flanken und Zuspiele entweder ungenau waren oder zu vorhersehbar.
Einzelaktionen entschieden dann: Erst ging Moritz Isensee im Duell mit Strotmann zu Boden, wieder ertönte der Pfiff: Jan Binias sorgte vom Elfmeterpunkt für die erneute Erkenschwicker Führung (72.). Dann fädelte auf der Gegenseite Elias Strotmann gegen Dzenan Pilica ein, wieder gab es Elfmeter. Christopher Strotmann verwandelte „vom Punkt“ sicher zum 2:2, es war der Endstand einer Partie, in der mehr drin gewesen wäre für die Hausherren: „Nach der zweiten Führung sind wird durch eigene Fehler unter Druck geraten. Das hatten wir in der ersten Halbzeit noch viel besser gelöst“, ärgerte sich Trainer David Sawatzki.
Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung
SPIELSTATISTIK:
Spvgg. Erkenschwick – SV Mesum 2:2 (1:0) |