„Heute sind viele traurig, Morgen sieht die Sache schon anders aus“

„Heute sind viele traurig, Morgen sieht die Sache schon anders aus“

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0:5 verloren, das Kapitel Westfalenpokal beendet – die Spvgg. Erkenschwick musste am Mittwochabend die Stärke eines zwei Klassen höher spielenden Gegners anerkennen.
Das Aus kam nicht überraschend, und doch machte sich im Lager der Schwarz-Roten nach Schlusspfiff ein wenig Ernüchterung breit. 0:5 – das hört sich nicht nur happig an, das war es auch. Gefühlt fiel die Niederlage bei Preußen Münster zu hoch aus und doch war sie folgerichtig.

Nicht dass sie sich nicht viel vorgenommen hätten. „Wir sind nicht hierhin gefahren, um einen Rundgang durchs Preußen-Stadion zu machen“, sagte Stefan Oerterer. Doch nach nur 90 Sekunden war alles Makulatur, da hatte der Favorit mit dem ersten Torschuss das 1:0 vorgelegt. „Ich glaube, wir waren bis dahin nicht einmal am Ball“, runzelte Abwehrrecke Christoph Kasak die Stirn.

Was die mitgereisten Fans, die vom Support die wenigen Preußen-Anhänger klar in den Schatten stellten, honorierten: Die Schwarz-Roten ließen sich nicht hängen, machten, versuchten und hielten rund eine Stunde lang den Ball mehr oder weniger weit entfernt vom eigenen Tor. Dass am Ende die Dämme brachen, machte niemand der Mannschaft zum Vorwurf. Die steht am Sonntag im Heimspiel gegen SV Rödinghausen II vor einer sportlich ungleich wichtigeren Aufgabe in der Liga.

„Scheiße gelaufen – aber weitermachen“
Was bleibt, gerade für die jungen Spieler im roten Dress, ist das Erlebnis, mal unter Wettbewerbsbedingungen gegen eine Profimannschaft gespielt zu haben. „Das war ein geiles Spiel“, fand etwa Finn Wortmann. „Du hattest schon Gänsehaut, als du aufgelaufen bist.“ Natürlich trübte der frühe Rückstand die Stimmung auch beim jungen Offensivmann: „Das war ein Dämpfer, das nervte.“

So sah es auch Torhüter Philipp Amft, der mit einer kuriosen Bogenlampe zum 0:1 überwunden worden war: „An dem ersten Ding kann man leider nichts machen, aber dann haben wir auch gezeigt, dass wir wollten.“ Nur leider ist, wie Finn Wortmann hoffte, gegen die Preußen-Deckung „keiner mal durchgeflutscht“.

Dennoch fand der Offensivmann: „Heute sind viele traurig, Morgen sieht die Sache schon wieder anders aus, wenn man erkennt, was wir in dieser Saison im Pokal geleistet haben, um dann hier vor dieser Kulisse mit den vielen mitgereisten Fans spielen zu dürfen.“ Und Philipp Amft schloss: „Scheiße gelaufen, zwei Tore zu viel kassiert – aber weitermachen. Sonntag geht es weiter.“

Im Westfalenpokal-Halbfinale sind mit RW Ahlen, Preußen Münster, SV Rödinghausen und SC Verl jetzt ausnahmelos nur noch Regional- und Drittligisten im Wettbewerb vertreten. Das Aus für Westfalenligist Spvgg. Erkenschwick war damit vorprogrammiert, fand auch Stefan Oerterer: „Wie hätten wir denn weiterkommen? In den DFB-Pokal einzuziehen, ist doch utopisch. Du kannst vielleicht einmal im Pokal über dich hinauswachsen, aber gleich dreimal gegen diese Gegner? Niemals.“

Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung

 SPIELSTATISTIK:

Preußen Münster – Spvgg. Erkenschwick 5:0 (1:0)
SCP: Schulze Niehues – Mause, Scherder, Hoffmeier, Hemmerich – Remberg (Schröder, 73.), Klann (Kloth, 79.), Holtby – Langlitz (Teklab, 65.), Dahlke, Farrona Pulido (Deters, 65.) – Trainer: Sascha Hildmann
Spvgg.: Amft – Weßendorf, Kasak, Overhey, Keysberg, Warnat (61. Schuwirth), Binias, Pilica (81. Klakus), Isensee (71. Gökdemir), Wortmann, Oerterer – Trainer: David Sawatzki
Tore: 1:0 Jan Dahlke (80. Sekunde), 2:0 Manuel Farrona Pulido (64.), 3:0 Thorben-Johannes Deters (67.), 4:0 Jan Dahlke (77.), 5:0 Thorben-JohannesDeters (89.)
Schiedsrichter: Julian Engelmann
Zuschauer: 721
Gelbe Karten: Langlitz / Wortmann