Kein guter Tag für Rasen-Allergiker in Schwarz und Rot
Das Grün war auf eine akkurate Länge gestutzt, das hatte seinen Grund: Zum ersten Mal in diesem Jahr bat die Spvgg. Erkenschwick im ehrwürdigen Stimberg-Stadion zum Kick – auf Naturrasen.
Nun gut: Ordentlich gemäht war das Geviert durchaus, aber höheren Ansprüchen genügte das huppelige Grün nicht. Es war damit kaum ein Untergrund, auf dem filigrane Techniker die Kugel hätten laufen lassen können.
Das war eigentlich auch garn nicht nötig, denn wie man ein Spiel angehen kann auf diesem Boden, das zeigte der Gast Borussia Emsdetten. Der entführte beim 1:2 (1:2)-Erfolg mal kurzerhand drei Punkte. Ob glücklich oder verdient, war am Ende eigentlich gar nicht mal die Frage.
Denn ehe die Schwarz-Roten ihre Naturrasen-Allergie überwunden hatten, lagen sie vor 150 Zuschauern auch schon 0:2 hinten. Erst ein eigentlich leicht zu verteidigender Ball in die Schnittstelle (16.), dann ein Kopfballtor nach einem Eckball (37.) – im Prinzip war bis dahin wenig passiert, aber die Gastgeber lagen klar hinten. Mal wieder.
Toni Schreier hatte es geahnt: „Du kannst nicht immer zwei, drei Tore aufholen.“ Der Co-Trainer vermisste lange den Biss, den auch sein Kumpel und Chefcoach Michael Lusch erst erkannte, als es fast schon zu spät war: „Die zweite Halbzeit war okay, da hatten wir auch Pech.“ Unter dem Strich aber war die Partie „nicht das, was wir uns vorgestellt hatten“.
Das fing bereits vor Anpfiff an: Die bereits angespannte Personallage wurde noch mieser, als sich Andreas Ovelhey – eigentlich Kandidat für die Startelf – beim Aufwärmen am Oberschenkel verletzte und auch noch ausfiel. Vorne gab Stefan Oerterer über weite Strecken den Alleinunterhalter. „Ö“ hatte – wie das eben so ist, wenn man viel im Blickpunkt steht – ein paar gute und ein paar weniger gute Momente.
Der 34-Jährige setzte noch vor der Halbzeit einen Schuss ins kurze Eck zum 1:2 (43.) und hatte großes Pech, als er nach 86 Minuten die Torlatte des Emsdettener Kastens traf. Nach dem Seitenwechsel war es im Prinzip nur in eine Richtung gegangen, ohne dass die „Schwicker“ sich Chance um Chance erspielten.
Gegner setzt kaum Akzente – muss es aber auch nicht
„Wir hatten Donnerstag ein schweres Spiel gegen den Tabellenführer“, erklärte Emsdettens Trainer Steffen Molitor, wieso sein Team kaum Akzente setzte (und bei einer Führung auch nicht setzen musste). „Ein berauschendes Fußballfest habe ich daher auch gar nicht erwartet. Aber mit welcher Laufintensität wir das heute gemacht haben, war schon beeindruckend.“
Die wenigen guten Chancen auf den Ausgleich ließen die Hausherren ungenutzt. Jan Binias, eigentlich der Mann mit dem feinen Fuß, zirkelt einen Ball aus 18 Metern weit übers Tor (66.), und Pascal Stocks Nachschuss an den Oerterer-Lattenball geriet aus 14 Metern so harmlos, dass er leichte Beute wurde für Emsdettens Keeper Niclas Kock.
Es war eine symbolträchtige Szene, denn irgendwie schien sich zur Rasen-Allergie auch noch eine gewisse Frühjahrsmüdigkeit eingestellt zu haben bei Schwarz und Rot…
Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung
SPIELSTATISTIK:
Spvgg. Erkenschwick – Borussia Emsdetten 1:2 (1:2) BILANZ GEGEN BORUSSIA EMSDETTEN: Beide bisherigen Heimspiele gegen die Emsdetter verloren! GESAMTBILANZ: 4 Spiele, 1 Sieg, 0 Unentschieden, 3 Niederlagen, 6:8 Tore. Insgesamt vier Spieler erzielten die 6 Treffer gegen Borussia Emsdetten:
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