Nichts für schwache Nerven: Spvgg. Erkenschwick schlägt Kinderhaus

Nichts für schwache Nerven: Spvgg. Erkenschwick schlägt Kinderhaus

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Vor einer Woche erzielte die Spvgg. den erlösenden 2:1-Treffer gegen den SC Peckeloh in der 88. Minute. Gegen Westfalia Kinderhaus spannt Schwarz-Rot die Fans bis in die Nachspielzeit auf die Folter. Stefan Oerterer trifft dreifach.

Es ist ja keine Frage: Diese Saison hatten sich bei der Spvgg. Erkenschwick alle anders vorgestellt. Aber es soll keiner behaupten, am Stimberg würde nichts geboten. Beim 5:3-Erfolg gegen Westfalia Kinderhaus zeigte die Spielvereinigung auf der Jule-Ludorf-Sportanlage alles, was Amateurfußball ausmacht: groteske Fehler, großen Kampf, herrliche Treffer und einen Spielverlauf, der 160 zahlenden Zuschauern die Schweißperlen auf die Stirn trieb.

Los ging es Spvgg. typisch: mit einer verpassten Chance und einem Gegentor. Fabian Witt traf für Kinderhaus (5.). Und was immer Trainer David Sawatzki und seine Elf sich vorgenommen hatten – es flog umgehend in die Tonne. Die Gastgeber reagierten, wie eine Mannschaft reagiert, die in der Liga viele Nackenschläge eingesteckt hat: nervös. Die Folge: So viele Fehler im Pass- und im Stellungsspiel, dass kein Trainerassistent sie hätte notieren können.

Spvgg. zur Pause fast schon geschlagen
Daniel Schürmann markierte nach 20 Minuten prompt das 0:2. Und als Christian Warnat mal entschlossen auf der rechten Seite antrat und Stefan Oerterer per Kopf das 1:2 erzielte (27.), sorgte das nur kurz für Hoffnung. Eine Minute später verteidigten die Gastgeber einen Eckball miserabel – Nick Rensing schickte den Ball unhaltbar für Sören Stauder zum 1:3 in den Knick (28.).

David Sawatzkis Pausenansprache soll kurz und laut gewesen sein. Nach ein paar Minuten war der Coach zurück auf dem Grün und bereitete Dzenan Pilica, Skander Soltane und Christoph Kasak auf ihre Einwechslung vor. In Minute 57 kam dann auch noch Finn Wortmann.

Wechsel schlagen voll ein
Um es vorwegzunehmen: Es waren Maßnahmen, die fruchteten. Die Spvgg. spielte nicht fehlerfrei, aber sie erhöhte Einsatz, Tempo und Druck. Als Stefan Oerterer in der 62. Minute einen Foulelfmeter zum 2:3 vollstreckte, war wieder Leben in der Bude. Sieben Minute später war alles offen: Finn Wortmann und Moritz Isensee, die schon in der U19 des TSV Marl-Hüls bestens harmonierten, kombinierten wie an der Play-Station: Wortmanns Lupfer über Westfalias Abwehrkette vollendete Isensee mit dem Innenrist zum 3:3 – ganz stark (69.).

Geschlagen waren die Gäste damit noch nicht, dazu war die Erkenschwicker Defensive auch weiterhin nicht abgeklärt und konsequent genug. Vor allem Einwechselspieler Kebba Touray boten sich vorzügliche Möglichkeiten, einmal trat er den Ball vorbei, einmal parierte Sören Stauder.

Oerterer trifft zum dritten Mal – wieder per Kopf
Die größte offensive Wucht zeigte in der Schlussphase aber die Spvgg. Erkenschwick. Finn Wortmann schickte ein Zuspiel auf den Flügel umgehend in den Strafraum, wo Stefan Oerterer heranrauschte und zum 4:3 traf (84.). Per Kopf wie beim 1:2 – das sieht man vom Recklinghäuser auch nicht alle Tage.

Unter Dach und Fach war der „Dreier“ damit nicht. Noch in der Nachspielzeit gab es zwei, drei brenzlige Szenen im Erkenschwicker Strafraum zu überstehen. Als draußen alles, was zu Schwarz-Rot hielt, „Abpfeifen!“ oder „Feierabend!“ brüllte, konterte die Spvgg. noch einmal: Christian Warnat drosch den Ball in der Nachspielzeit zum 5:3 ins Netz (90.+4). Für Schiedsrichter Marius Lehmann das Signal, den turbulenten Fußballnachmittag am Stimberg tatsächlich zu beenden.

Quelle: Thomas Braucks / Stimberg-Zeitung 

 SPIELSTATISTIK:

Spvgg. Erkenschwick – Westfalia Kinderhaus 5:3 (1:3)
Spvgg.: Stauder – Warnat, Ovelhey, Tottmann (46. Kasak), Keysberg – Gökdemir (46. Pilica), Sarikiz (57. Wortmann), Rottmann (46. Soltane), Schuwirth, Isensee, Oerterer – Trainer: David Sawatzki
Tore: 0:1 Fabian Witt (5.), 0:2 Daniel Schürmann (19.), 1:2 Stefan Oerterer (26.), 1:3 Nick Rensing (28.), 2:3 Stefan Oerterer (63, Foulelfmeter), 3:3 Moritz Isensee (69.), 4:3 Stefan Oerterer (85.), 5:3 Christian Warnat (90.+4)
Schiedsrichter: Marius Lehmann (Lippstadt)
Zuschauer: 159 (Jule-Ludorf-Sportanlage)