Rödinghausen ist eben weder Bayern noch Hertha – leider für die Spvgg.

Rödinghausen ist eben weder Bayern noch Hertha – leider für die Spvgg.

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Humor ist, wenn man trotzdem lacht: Als nach Abpfiff an diesem trüben Dezember-Sonntag die meisten Zuschauer schon gegangen waren, legte der Stadionsprecher der Spvgg. Erkenschwick noch ein Lied auf.

Es stammt aus dem reichhaltigen Fundus der Combo „Jules Enkel“, und im Text heißt es: „Die Bayern haben hier geschwitzt, die Hertha hat verloren.“ Nun hat sich ausgerechnet am dritten Advent keine dieser namhaften Vereine auf der Jule-Ludorf-Anlage vorgestellt, sondern nur die zweite Mannschaft eines Emporkömmlings aus dem Kreis Herford.

Foto: Dzenan Pilica (rechts) im Duell mit SVR-Kapitän Benedikt Genz© Olaf Krimpmann

Was der SV Rödinghausen II besser machte als die Bayern im Jahr 1967 oder die Hertha 1987: Er musste wenig schwitzen, und verlieren konnte er das Spiel schon mal gar nicht. Im Gegenteil: Auch unter tatkräftiger Mithilfe der Spvgg. Erkenschwick baute Rödinghausen die Tabellenführung in der Westfalenliga 1 aus. 5:0 gewann der SVR, es ist ein Ergebnis, das keinen Raum für Deutungen zulässt.

„Sind auf dem Boden der Tatsachen angekommen“
„Das war halt Qualität. Punkt“, fasste Stefan Oerterer den einseitigen Kick zusammen. „Ö“, mit zehn Liga-Toren Erkenschwicks bester Goalgetter, war in dieser Partie ohne einen einzigen Torschuss geblieben – eine Seltenheit. Insgesamt kamen nur drei(!) ernsthafte Schüsse auf das Rödinghauser Tor.

Erkenschwicks Trainer David Sawatzki hatte es irgendwie befürchtet: Nach der langen Siegesserie und dem Sprung in die Spitzengruppe hatte sich das neue Selbstvertrauen bisweilen zu Übermut entwickelt – eine gefährliche Entwicklung, wie Sawatzki findet. „Ich hatte schon das Gefühl, dass manche Warnungen bei dem einen oder anderen nicht mehr angekommen sind“, so Sawatzki. „Schon beim 6:0 über Sinsen habe ich gesagt, dass wir bei weitem nicht so dominant waren wie es das Ergebnis aussagt. Jetzt sind wir auf dem Boden der Tatsachen angekommen.“

Die Gäste spielten am Stimberg sehr effizient und profitierten von Ballverlusten, Stellungsfehlern und persönlichen Böcken in Serie. Schon nach acht Minuten wurde Erkenschwicks rechte Abwehrseite überlaufen, sodass Dominic Schmidt leichtes Spiel hatte, zum 0:1 einzuschießen. Beim 0:2 gut eine Viertelstunde später machte Sören Stauder keine gute Figur, der den bereits abgefangenen Ball im eigenen Strafraum auf den Fuß von Schmidt warf.

Drei Torschüsse – mehr brachte die Spvgg. nicht zustande
Damit war die Messe schon gelesen, denn Erkenschwick hatte bis dahin keinen einzigen Schuss aufs Tor zustande gebracht. Am Ende hätte selbst eine einhundertprozentige Trefferquote nicht gereicht, um das Spiel zu drehen. Drei Schüsse hatte es gegeben, einen Freistoß von Jan Binias (31.), einen Lattenkopfball von Andreas Ovelhey (58.) und einen Schuss von Enes Kaya (81.). Zweimal rettete SVR-Keeper Luis Weber, einmal das Gebälk. Auf der Gegenseite machte Rödinghausen aus vier, fünf weiteren Chancen drei weitere Tore – und feierte verdient einen Kantersieg.

Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung

 SPIELSTATISTIK:

Spvgg. Erkenschwick – SV Rödinghausen II 0:5 (0:3)
Spvgg.: Stauder – Keysberg, Ovelhey, Kasak (46. Heine), Weßendorf (65. Kaya) – Pilica, Schuwirth, Warnat (24. Soltane), Binias – Isensee (46. Gökdemir), Oerterer – Trainer: David Sawatzki
Tore: 0:1 Dominic Schmidt (8.), 0:2 Dominic Schmidt (26.), 0:3 Berkant Güner (42.), 0:4 Marijo Pavlovic (49.), 0:5 Berkant Güner (86.)
Schiedsrichter: Juan Vicente Querol Martinez
Zuschauer: 126 (Jule-Ludorf-Sportanlage)

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