Spvgg. Erkenschwick holt Regionalliga-Kicker zurück an den Stimberg
Die Spvgg. Erkenschwick macht ernst und verstärkt ihren Kader noch einmal. Nach Stefan Oerterer kehrt nun ein weiterer Spieler mit Regionalliga-Erfahrung zurück zum Stimberg.
Jan Binias ist zurück bei der Spvgg. Erkenschwick. Der 23-jährige Recklinghäuser spielte zuletzt beim Berliner Regionalligisten VSG Altglienicke.
Der Sportliche Leiter Dennis Weßendorf nennt es schlicht einen „Glücksgriff“, wenn er über seinen jüngsten Transfercoup spricht. Jan Binias (23) kehrt vom ambitionierten Ost-Berliner Regionalliga-Klub VSG Altglienicke zurück an den Stimberg. Auf beiderseitigem Wunsch wurde dort der im Sommer auslaufende Vertrag zwischen dem defensiven Mittelfeldspieler und dem Vizemeister der Saison 2019/2020 der Regionalliga Nordost nicht verlängert. Binias kommt also ablösefrei zum Westfalenligisten, der vor der Annullierung der Spielzeit 2020/2021 aussichtsreich auf Rang zwei lag.
0:4-Niederlage im Pokalspiel
Binias selbst hat noch für die Berliner im Verbands-Pokalhalbfinale (0:4 gegen Regionalligist Berliner AK) auf dem Platz gestanden, ist Anfang der Woche aber schon wieder nach Recklinghausen gezogen. Hier wohnt er zunächst bei seinen Eltern in Suderwich. „Jetzt hab‘ ich erstmal Urlaub“, sagt der 23-Jährige, der in der Winterpause der Saison 17/18 von Arminia Bielefeld schon einmal zu den Oer-Erkenschwickern wechselte. Nach anderthalb Jahren am Stimberg, in denen er unter anderem gemeinsam mit Dennis Weßendorf und dem heutigen Trainer David Sawatzki für die Spvgg. auf dem Platz stand, zog es den ehemaligen Junioren-Nationalspieler in die Bundeshauptstadt zur VSG Altglienicke. „Das war schon eine große Erfahrung für mich, alleine in einer so großen Stadt wie Berlin zu leben“, sagt Binias rückblickend.
Von 2008 bis 2017 bei Borussia Dortmund
Für die VSG, wo unter absoluten Profibedingungen gearbeitet wird, kam der in der Jugend von Borussia Dortmund zwischen 2008 und 2017 ausgebildete Defensivmann in dieser Saison in fünf von elf möglichen Spielen zum Einsatz. „Wir haben uns dann zusammengesetzt und überlegt, was für beide Seiten das Beste ist. Schließlich sind wir zu dem Schluss gekommen, dass wir meinen Vertrag nicht verlängern werden“, erzählt der Recklinghäuser, der beim FC/JS Hillerheide mit dem Fußballspielen begann.
Drei Junioren-Länderspiele für den DFB
Den Traum von der Profikarriere habe er mittlerweile beendet, sagt Jan Binias. Als Jugendlicher beim BVB, der sogar drei Länderspieleinsätze für die U15- und U16 des DFB vorzuweisen hat, sah das natürlich noch ganz anders aus. „Aber als ich 17 war, musste ich an beiden Hüften operiert werden. Danach war ich zwei Jahre raus“, erzählt er. Die Erkenntnis, dass er nicht allein mit dem Fußballspielen seinen Lebensunterhalt bestreiten wird, reifte schon vor ein paar Jahren bei ihm. „Ich habe nebenbei ein Fernstudium zum Sport-Betriebswirt begonnen. Damit bin ich zwei Monaten durch“, sagt er.
Kontakt zur Spvgg. ist nie abgebrochen
Ganz mit dem Fußball aufzuhören, das war für ihn keine Option. Und der Kontakt zur Spvgg., vor allem zu Dennis Wessendorf, sei nie abgebrochen. „Ich hatte auch noch andere Angebote, auch aus der Regionalliga. Aber für mich war klar, dass ich nur nach Erkenschwick wechseln werde, wenn ich in Berlin aufhören sollte. Ich habe mich bei der Spvgg. absolut wohlgefühlt“, versichert Binias, der im Internetportal „transfermarkt.de“ einen aktuellen Marktwert von immerhin 50.000 Euro hat. Den Werdegang seines neuen „alten“ Klubs hat er aus der Ferne verfolgt und ist durchaus begeistert: „Das ist schon eine gute Mannschaft. Wir können ganz sicher oben mitspielen in der Westfalenliga.“
Spvgg. beendet die Kaderplanung
Die Kaderplanung haben die „Schwarz-Roten“ mit der Verpflichtung von Jan Binias für beendet erklärt. „Wir wollten ohnehin nur noch einen Spieler verpflichten, der uns sicher stärker macht. Das ist bei Jan absolut der Fall“, sagt Weßendorf. Binias ist nach Stefan Oerterer (TuS Haltern) und Moritz Isensee (ASC 09 Dortmund) der dritte externe Neuzugang. Samir Bouachria, Timur Umar, Justin Strahler und Leon Stöhr haben den Verein verlassen.