Die Spvgg. trauert: Peter Anders ist im Alter von 71 Jahren verstorben
Peter Anders hat den Fußball geliebt und gelebt – als Spieler wie auch als Trainer oder Sportlicher Leiter. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod im Alter von 71 Jahren sorgt bei vielen Menschen im Fußball-Kreis für Betroffenheit.
Oer-Erkenschwick, das war seine Heimat – geprägt hat Peter Anders aber über Jahrzehnte auch die Fußballszene im Kreis. Sechs Jahre war er damals alt, als sein Vater in der legendären „Sportzentrale Romanski“ am Stimberg die Beitrittserklärung für die Spvgg. Erkenschwick unterschrieb. Ein Verein, der ihn über Jahrzehnte begleiten sollte. Wie viele andere Kicker auch arbeitete er auf dem Pütt, fußballerisch stich schon früh seine versierte Technik heraus. Udo Lattek, damals Trainer der deutschen Amateur-Nationalmannschaft, hatte den jungen Peter Anders auf dem Zettel, als dieser noch in der A-Jugend spielt.
Karriere-Ende schon mit 25 Jahren
Wer weiß, wie sich die Karriere des hoch talentierten Kickers entwickelt hätte, wenn es nicht den 4. Oktober 1975 gegeben hätte: Zweite Liga Nord, Wuppertaler Zoo-Stadion – es ist der Ort, wo die Laufbahn jäh ein Ende findet. 25 Jahre ist Anders da gerade einmal alt, im besten Fußballer-Alter also, da reißen im rechten Knie Meniskus, Innen- und Kreuzband. Ans aktive Fußballspielen ist nicht mehr zu denken.
Nahezu folgerichtig ist dann aber der schnelle Schritt ins Trainergeschäft. Die A-Jugend der Spvgg. – unter anderem mit dem späteren Profi Ingo Anderbrügge – feiert Ende der 1970er-Jahre unter Anders‘ Regie große Erfolge, steigt in die höchste Spielklasse auf. Es ist der Auftakt einer bemerkenswerten Trainer-Karriere, die jetzt auch über die Oer-Erkenschwicker Stadtgrenzen hinaus ihre erfolgreiche Fortsetzung findet. VfB Kirchhellen, Spvgg. Herten, SG Hillen, noch einmal Spvgg. Erkenschwick sind Stationen. Große Erfolge feiert Anders höherklassig zudem in Recklinghausen bei der Spvgg. BW Post, später in der Westfalenliga beim FC 96. Dort löst er am 1. Januar 2011 seinen Vertrag auf. Er begründete dies mit fehlenden sportlichen Perspektiven.
Ehrgeiz zeichnete seine Trainerkarriere aus
Typisch Anders, denn Ehrgeiz kennzeichnete ihn aus. Unter Spielern galt er als „harter Hund“. In Mannschaftskreisen werde halt viel geredet und dann habe man seinen Ruf halt weg, erzählte er einst – nahm dieses Image aber mit Gelassenheit und einem Augenzwinkern hin. Wie einst in England: Die Kicker einer Oer-Erkenschwicker Stadtauswahl hatten im Pub den vom Trainer verordneten Zapfenstreich eigenmächtig verlängert. Um 0.30 Uhr mussten alle zur nächtlichen Laufeinheit antreten…
Um Peter Anders trauern neben seiner Familie, Freunden und Bekannten auch zahlreiche Weggefährten aus dem Fußball-Kreis.