Wenn Erkenschwicks Nummer 14 wie guter Wein ist: Je älter, umso wertvoller

Gut eineinhalb Stunden Busfahrt lagen vor Michael Lusch, dem neuen Trainer der Spvgg. Erkenschwick. 90 Minuten, in denen sich der 57-Jährige mit dem Musikgeschmack der heutigen Mittzwanziger anfreunden konnte.
Wobei dem Erkenschwicker Auswärtsspiel in Peckeloh, einem Stadtteil von Versmold, einer seinen Stempel aufdrückte, der die „20“ schon lange hinter sich hat. Der aber wie ein guter Wein ist: Er scheint immer noch ein Stück weit wertvoller zu werden: Stefan Oerterer.

Stefan Oerterer jubelt mit seinen Teamkameraden – in Peckeloh war „Ö“ der entscheidende Spieler bei den Gästen vom Stimberg. (Archivbild)© Olaf Krimpmann
Zumindest ist er so gut, um dem SCP das Fürchten zu lehren. Mit 3:1 (1:0) gewannen die Schwarz-Roten ihr Auswärtsspiel im Ostwestfälischen. An allen drei Toren hatte Oerterer, mittlerweile 34 Jahre jung, entscheidenden Anteil.
Etwa beim 1:0 durch Finn Wortmann: Erkenschwick konterte, „Ö“ zog die Abwehr auf sich, passte quer und sein Sturmpartner traf. So einfach ging das. Vier Minuten waren da erst gespielt, und nicht nur Coach Michael Lusch hatte gehofft: „Ein frühes Tor gibt Sicherheit.“
Doch davon waren die Gäste zunächst entfernt: Peckeloh erwies sich als unangenehmer Gegner, der auf dem schwer zu bespielenden Platz den Gästen zusetzte. „Wir haben zwischenzeitlich um den Ausgleich gebettelt“, berichtet Ex-Profi Lusch.
Aber seitdem er im Amt ist, scheinen die „Schwicker“ auch heikelste Phasen schadlos zu überstehen, so war es bekanntlich schon beim Debüt am Vorsonntag. Mit einer knappen Führung ging es in die Kabinen, und ähnlich wie beim 4:0 über den TuS Hiltrup vor einer Woche glückte den Gästen ein starker Wiederauftakt: Skandar Soltane traf nach 53 Minuten zum 2:0, Vorlagengeber war wieder Stefan Oerterer.
Der Routinier krönte seine Leistung mit einem Freistoß-Tor in der 73. Minute, das der Marke „Tor des Monats“ gerecht wurde. Kurz darauf war Schluss für den 34-Jährigen, der durch den genesenen Moritz Isensee ersetzt wurde.
Auch wenn die „Schwicker“ kurz vor Schluss noch einen Gegentreffer fingen – ein kleiner Makel aus Sicht des Trainers – war Michael Lusch mit der Dienstfahrt nach Versmold vollauf zufrieden: „In der zweiten Halbzeit hat man eine klare Entwicklung gesehen.“ So kann’s gerne weitergehn.
Erneut hat die Spvgg. einen Schritt nach vorne gemacht – einen großen sogar in der Tabelle. Die Schwarz-Roten rückten vor auf Platz sechs.

Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung