Mit Moral – Spvgg. aber wieder in Unterzahl und wieder ohne Punkte
Erneut beendete Westfalenligist Spvgg. Erkenschwick ein Meisterschaftsspiel zu zehnt – und erneut gingen die Schwarz-Roten als Verlierer vom Platz. Ärgerlich, denn es war mehr drin. Gegen einen soliden, aber keinesfalls überragenden Liga-Favoriten Preußen Espelkamp setzte es im Stimberg-Stadion eine 0:2 (0:1)-Niederlage. Die „Schwicker“ bleiben damit in der Tabelle punktlos.
Foto: Schiedsrichter Dr. Phlilip Roedig zeigt Christoph Kasak noch in der ersten Hälfte die Ampelkarte, Stefan Oerterer (rechts) sieht das Unheil kommen. © Olaf Krimpmann
Auch in der Fairplay-Wertung dürften sie nach zwei Spieltagen einen Platz im Tabellenkeller einnehmen. Diesmal erwischte es Christoph Kasak nach 31(!) Minuten – und das völlig zu Recht. Der bereits wegen Foulspiels verwarnte Innenverteidiger leistete sich eine Undiszipliniertheit, als er einen strittigen Pfiff des Unparteiischen Dr. Phillip Roedig theatralisch kommentierte und dafür die Gelb-Rote Karte sah.
Sawatzki hatte das Unheil kommen sehen
Trainer David Sawatzki ärgerte sich, er hatte das Unheil geahnt: „Ich hatte vor, ihn in der Halbzeit herauszunehmen.“ Zu spät, denn Kasak benötigte gerade einmal 31 Minuten, um sich die Ampelkarte zu verdienen. Kasak empfand die Strafe als überhart: „Es war unser erstes Heimspiel, wir wollten mit Emotion da reingehen. Der Schiedsrichter hätte sich da besser darauf einstellen können, finde ich.“ Sein Trainer sah die Sache anders: „Ausgerechnet er, der zu den Erfahrenen gehört, hätte sich besser im Griff haben müssen.“ Deshalb habe er auch gezögert mit dem Wechsel.
Kasak war in mehrfacher Hinsicht „Man of the match“, denn an Espelkamps Führung war der Verteidiger ebenfalls beteiligt: Kasak versuchte in der 25. Minute, mit dem bereits eroberten Ball an der eigenen Torlinie zu dribbeln anstatt das Rund auf die Tribüne zu jagen. Espelkamps Markus Esko kam auch dank Körpereinsatz an den Ball und hatte keine Mühe, Spvgg.-Keeper Sören Stauder aus sechs, sieben Metern Entfernung zu überwinden. Kasak hatte auf einen Pfiff spekuliert. Nachdem der ausgeblieben war, lief der Innenverteidiger heiß – mit den bereits geschilderten Folgen.
Ein fußballerischer Leckerbissen war das Spiel zu keinem Zeitpunkt. Espelkamp tat nicht mehr als notwendig und presste auch nicht in Überzahl. Die Hausherren mühten sich redlich, allein: Es fehlte ein Tor.
Klare Chancen nach der Pause, aber keine Tore
Nach der Pause, in der die Gastgeber kräftig Moral getankt hatten, hatte es zwei, drei so genannte „hundertprozentige Chancen“ gegeben. Zweimal scheiterte Finn Wortmann, einmal mit einem Kopfball aus nächster Nähe, an Keeper Till Wriedt (49.; 53.), einmal Skandar Soltane (61.). Espelkamp, das in den ersten 45 Minuten zwei, drei klare Chancen hatte liegen lassen, beschränkte sich aufs Kontern. So fiel in der 76. Minute das 0:2 durch Henrik Bartsch.
„Das war heute keine leichte Aufgabe, trotzdem war mehr drin“, fand Trainer David Sawatzki, der die Moral seiner Truppe lobte: „Die erste Halbzeit ging verdient an Espelkamp, in der zweiten hatten wir mehr verdient.“
Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung
SPIELSTATISTIK:
Spvgg. Erkenschwick – FC Preußen Espelkamp 0:2 (0:1) |