„Gefühlte Niederlagen“ – aber bei der Spvgg. Erkenschwick stimmt die Leistung
Zwei Mal liegt die Spvgg. Erkenschwick vorn, zwei Mal schenkt sie in der Schlussphase den Sieg her. Magnus Niemöller ist vor dem „heißen“ Start in den Cranger-Kirmes-Cup trotzdem zufrieden.
Am Ende „rutschte“ doch noch einer durch: In der 89. Minute bekam die Abwehr der Spvgg. Erkenschwick einen Standard nicht geklärt. Der Ball flog Alexander Kock auf den rechten Schlappen – und der Torjäger der TSG Dülmen jagte den Ball aus fünf Metern humorlos zum 1:1 ins Netz. Nicht zu halten für Erkenschwicks Torhüter Jakob Lücke.
Mit Gefühl: Moritz Isensee lupft den Ball über das Bein von TSG-Torhüter Aziz Retzep zum 0:1 ins Dülmener Tor. © Thomas Braucks
Es war die erste kapitale Chance des Landesliga-Aufsteigers im ganzen Spiel. Aber auch keine besondere Überraschung: Die Truppe des Marler Trainers Manfred Wölpper hatte von Anfang an dagegengehalten, nie aufgesteckt – und sich am Ende mit einem Achtungserfolg belohnt.
Für die Spvgg. Erkenschwick dagegen endet der Sonntag wie schon der Samstag beim Test gegen den niedersächsischen Oberligisten TuS Bersenbrück: remis und damit ein wenig unbefriedigend. „Wenn man es allein sportlich betrachtet, dann waren es zwei gefühlte Niederlagen!“, räumte Trainer Magnus Niemöller hinterher ein. Großes Aufhebens wollte der Coach aber nicht darum machen: Besser jetzt als demnächst in einem Punktspiel. Also alles gut: „So, wie sich die Mannschaft an diesem Wochenende präsentiert hat, bin ich total zufrieden.“ Mit Ausnahme der Gegentreffer allerdings: Die hat seine Elf dann doch etwas zu leicht hergeschenkt.
Schwarz-Rote verspielen 3:1-Führung
Den Oberligisten TuS Bersenbrück hatten die Schwarz-Roten über weite Strecken ordentlich im Griff, die Zuschauer auf der Jule-Ludorf-Sportanlage sahen ein flottes Spiel. Bersenbrück ging schnell in Führung (Lühmann, 8.). Finn Wortmann (19.) und Enes Schick (43.) drehten das Ergebnis. Als der eingewechselte Skandar Soltane kurz nach Wiederanpfiff zum 3:1 traf, schienen die „Schwicker“ auf der Siegerstraße.
Nach 78 Minuten klärte Torhüter Philipp Amft beim Herauslaufen mit dem Kopf. Doch der Ball landete kurz danach beim Bersenbrücker Michael Eickschläger, der den Anschlusstreffer erzielte. Und nur 100 Sekunden später gelang Gäste-Spieler Rami Kanjo mit einer Bogenlampe aus knapp 30 Metern der Ausgleich.
Die Routiniers bekommen eine Pause
Am Sonntag ließ Trainer Niemöller seine Routiniers wie Stefan Oerterer, Christoph Kasak oder Nils Eisen daheim. Bei Temperaturen nahe der 30 Grad brannte sein junges Team kein Feuerwerk ab, kontrollierte aber das Spiel und erzielte in der 39. Minute auch verdient das 1:0: Enes Schick bediente Moritz Isensee, und der überlistete Dülmens Torhüter Retzep mit viel Gefühl und einem Heber. Moritz Isensee lupft den Ball über das Bein von TSG-Torhüter Aziz Retzep zum 0:1 ins Dülmener Tor.
In der zweiten Hälfte gab‘s drei, vier Möglichkeiten, ein zweites Tor nachzulegen. Finn Wortmann scheiterte am Innenpfosten (59.). Und Arian Schuwirth verpasste auf Zuspiel von Isensee den richtigen Moment für den Torschuss (78.). Hätte er einfach mal draufgehalten – so wie wenig später Alexander Kock.
Die Chance, das Versäumte nachzuholen, kommt rasch. Am kommenden Mittwoch (20. Juli) eröffnet der SV Sodingen seinen Cranger-Kirmes-Cup. Die Spvgg. ist sofort gefragt: Nach dem Herner Derby zwischen DSC Wanne-Eickel und SF Wanne 11 (17.45 Uhr) kommt‘s um 19.25 Uhr zum Westfalenliga-Duell Erkenschwick gegen Lüner SV. Ein heißer Auftakt ins Turnier. Das gilt für den Gegner wie wohl auch fürs Wetter.
SPIELSTATISTIK:
Spvgg. Erkenschwick – TSG Dülmen 1:1 (0:1) |