Spvgg. beim Mitternachtscup nicht zu stoppen
Sechs Auftritte auf dem Parkett der Rosa-Parks-Sporthalle, sechs Siege: Die Spvgg. bringt beim 15. Mitternachtscup vor 1000 Fans kein Gegner aus dem Tritt.
Der 15. Kick-mit-Staffel&Engbert-Mitternachtscup der DJK Spvgg. Herten endete in der Nacht zum Silvester-Samstag so, wie er mehr als sechs Stunden zuvor begonnen hatte: mit dem Westfalenliga-Derby zwischen der Spvgg. Erkenschwick und dem TuS 05 Sinsen. Der Unterschied: Zum Start ins Turnier spielte die Truppe von Trainer Magnus Niemöller einen klaren 4:0-Erfolg heraus. Im Finale entpuppte sich Sinsen als wehrhafter Gegner.
Ein besonderer Moment von Stefan Oerterer brachte die Spielvereinigung auf Kurs: Mitten hinein in einen forschen Sinsener Auftakt setzte sich der 34-Jährige auf dem Flügel per Körpertäuschung elegant durch und vollstreckte mit einem Schuss ins lange Eck – 1:0.
Schuwirth macht alles klar für die Spvgg.
Sinsen antwortete. Mit Dribblings von Nicolai Pakowski. Mit Pässen auf den ballsicheren Ioannis Orkas, der mit dem Rücken zum Tor eine Anspielstation suchte. Oder mit schnellen Antritten von Gerard und Justin Lubkoll. Eine richtig klare Chance zum Ausgleich arbeiteten die Marler aber nicht heraus. Weil die Schwarz-Roten gut standen und sich nicht ausspielen ließen. Die Entscheidung dann in letzter Minute: Arian Schuwirth erzielte nach feiner Einzelleistung das 2:0 – der vierte Mitternachtscup für die Spvgg. Erkenschwick nach 2006, 2007 und 2014 war unter Dach und Fach.
Es war solides Handwerk der Schwarz-Roten. Dass dem Finale der große Glanz fehlte, räumte auch Rekord-Turniersieger Stefan Oerterer (fünf Titel mit Herne, Haltern und Erkenschwick) ein. „Manchmal musst du eben die erste Chance nutzen und es konsequent zu Ende spielen. Das haben wir im Finale getan“, befand der Recklinghäuser. „Übers ganze Turnier gesehen geht unser Erfolg aber in Ordnung.“
Das sah auch Timo Koscholleck so. „Wir sind gut ins Finale gestartet, hatten auch die Möglichkeit zum 1:0“, sagte der Trainer des TuS 05 Sinsen. „Aber Erkenschwick macht es dann eben sehr clever. Ich bin trotzdem stolz auf die Jungs. Sie haben ein tolles Turnier gespielt.“ Tatsächlich: Nach einem holprigen Start steigerten sich die Schwarz-Weißen von Spiel zu Spiel.
Anders als die Spvgg. Erkenschwick, die mit ihren Fans im Rücken sofort voll da war in der mit 1000 Zuschauern mal wieder ausverkauften Rosa-Parks-Halle. 4:0 gegen Sinsen, 7:0 gegen Westfalia Herne, 5:0 gegen Gastgeber DJK Spvgg. Herten – der Tabellenführer der Westfalenliga 1 wurde in der Vorrunde nicht besonders gefordert. Stattdessen setzten Stefan Oerterer, Jan Binias (hinterher als bester Spieler des Turniers geehrt) oder Moritz Isensee sportliche Glanzlichter.
Erkenschwick erst im Viertelfinale gefordert
Richtig ran mussten die „Schwicker“ erst in der K.o.-Runde: Im Viertelfinale rangen die Schwarz-Roten den robusten Landesligisten SSV Buer um Spielmacher Kadir Mutluer, inzwischen 43, nach 0:1 noch mit 4:2 nieder. Und im Halbfinale kam es zu einem bissigen Duell mit Vestia Disteln.
Der Bezirksliga-Spitzenreiter hatte sich als einer von zwei Gruppen-Dritten in die K.o.-Phase „gemogelt“, kam dann aber richtig in Fahrt. Im Viertelfinale schaltete die Truppe um Kapitän Sven Hahnenkamp den zuvor so überzeugenden Lokalrivalen BW Westfalia Langenbochum aus. Im Halbfinale lieferte Disteln dem Turnierfavoriten einen harten Fight. Moritz Isensee schoss Erkenschwick in Führung. Kevin Kenzlers glich aus. Jan Binias brachte die Spvgg. wieder nach vorn. Vestia versuchte in den letzten drei Minuten alles, hatte auch das 2:2 auf dem Fuß – aber Erkenschwick hielt dicht und zog ins Finale ein.
Sinsen macht es in der K.o.-Phase spannend
So wie wenig später der TuS 05 Sinsen, der es aber noch spannender machte. In einem packenden Viertelfinale schalteten die Marler Titelverteidiger TuS Haltern im Neunmeisterschießen aus. Im Halbfinale bewies der TuS 05 gegen Landesligist SV Hardt seine Comeback-Qualität: Nico Genieser brachte die Dorstener, die in kleiner Besetzung ein starkes Turnier spielten, mit 2:0 in Front.
Sinsen schaffte durch hübsch herausgespielte Treffer von Ioannis Orkas das 2:2. Wieder Neunmeterschießen. Und wie gegen Haltern trafen die Sinsener Schützen Alexander Zuk, Gerard Lubkoll und Nicolai Pakowski ganz sicher und schossen den TuS 05 ins Finale. Die Revanche gegen Erkenschwick für die Pleite im Eröffnungsspiel wollte dem Turniersieger von 2017 aber nicht gelingen.
DAR TURNIER IM ÜBERBLICK:
Gruppe A: Spvgg. Erkenschwick, TuS 05 Sinsen, Westfalia Herne, DJK Spvgg. Herten
Tore: Tom Röttger, 2x Moritz Isensee, Stefan Oererer
Tore: 1:0 Jan Binias, 2:0 Luca Bernoth, 3:0 Stefan Oerterer, 4:0 Moritz Isensee, 5:0 Stefan Oerterer, 6:0 Moritz Isensee, 7:0 Stefan Oerterer (9m)
Tore: 1:0 Tom Röttger, 2:0 Tom Röttger, 3:0 Jan Binias,4:0 Louis Pogrzeba, 5:0 Moritz Isensee
Gruppe B: FC Marl, SV Dorsten-Hardt, SSV Buer, SV Vestia Disteln
Gruppe C: TuS Haltern, SV Wanne 11, DSC Wanne-Eickel, BWW Langenbochum
Viertelfinale
Tore: 0:1 Florian Weber, 1:1, 2:1, 3:1 Moritz Isensee, 4:1 Stefan Oerterer, 4:2
Halbfinale
Tore: 1:0 Moritz Isensee, 1:1 Kevin Kenzlers, 2:1 Jan Binias
Endspiel:
Tore: 1:0 Stefan Oerterer, 2:0 Arian-Phil Schuwirth |
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