Alles wie gehabt – nach der Halbzeit dreht Schwarz-Rot groß auf

Alles wie gehabt – nach der Halbzeit dreht Schwarz-Rot groß auf

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Ob sie bei der Spvgg. Erkenschwick schon daran denken einen Antrag beim Fußballverband zu stellen, die erste Halbzeit ersatzlos zu streichen? Es würde einige Nerven schonen.
Die wurden auch am Sonntag strapaziert im Heimspiel gegen den SC Herford. Wobei der Name des Gegners für den Spielverlauf keine große Rolle spielt, wie die jüngere Vergangenheit beweist: Stets nach der Halbzeitpause ist mit den „Schwickern“ zu rechnen. So eben auch gegen Herford. Halbzeitstand: 1:1, Endstand: 4:1.

Foto: Torschützen unter sich: Christian Warnat (links) beglückwünscht Jan Binias zu dessen Traum-Tor zum 2:1.© Olaf Krimpmann

„Spiele gewinnt man ab der 70. Minute“, findet Spvgg.-Vorsitzender Olaf May und sieht sich Woche für Woche bestätigt. Dabei hatten die Mannen von Trainer David Sawatzki es auf dem Fuß, diesmal frühzeitig für Ruhe zu sorgen. Nach dem Führungstreffer von Christian Warnat per Kopf nach einem Oerterer-Eckball (80 Sekunden waren gespielt), hätte Moritz Isensee in der dritten Minute beinahe zum 2:0 getroffen: Herfords Keeper Michael-Joel Arnolds lenkte den Ball an den Pfosten.

Ausgleichstreffer trifft die Hausherren
Aus heiterem Himmel fiel der Ausgleich durch Aytürk Gecim, ein Sonntagsschuss, dazu noch abgefälscht (16.), der dem Spiel nicht gut tat. Viel wurde nun gekämpft aufseiten der Gastgeber, wenig kombiniert, was fast ins Auge gegangen wäre: Einmal rettete Binias vor der eigenen Torlinie (28.), einmal Weßendorf (40.).

Nach der Pause rannten die Platzherren, bei denen Arian Schuwirth und Skandar Soltane für frischen Wind sorgten, Angriff um Angriff aufs Herforder Tor, ohne zunächst Durchschlag zu haben. „Herford hat sehr diszipliniert verteidigt, da brauchst du viel Geduld“, so Erkenschwicks Trainer Sawatzki. Und einen lichten Moment dazu: In der 59. Minute legte sich Jan Binias den Ball zum Freistoß zurecht, Dennis Simic hatte Stefan Oerterer kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht.

Erkenschwicks Spielgestalter lief an und zirkelte den Ball kunstvoll unter die Latte, von wo aus er zum 2:1 ins Netz rauschte – ein Traumtor, das mit Ansage kam. „Da haben sich die vielen Sondereinheiten gelohnt“, so „Bini“ zufrieden. Nach dem Training schießt der Suderwicher häufig noch ein paar ruhende Bälle extra, wie er sagt. „Aber nicht alle gehen so gut rein“, schmunzelt Binias. „Schön, dass es heute geklappt hat.“

Nach dem 2:1 fallen die Tore auch aus dem Spiel heraus
Mit dem 2:1 hatten die Platzherren endgültig Oberwasser, auch wenn Sören Stauder im Tor noch einmal retten musste (62.). Waren die ersten beiden Tore aus ruhenden Bällen entstanden, klappte es nun auch aus dem Spiel heraus. Sehenswert Binias‘ Mitnahme und Abschluss aus zehn, elf Metern in der 75. Minute zum 3:1 (75.) wie ebenso das 4:1, das Stefan Oerterer mit viel Gefühl in der 90. Minute gelang.

Unschön nur die klare Rote Karte, die sich Herfords Niklas Sewing einhandelte, als er bei einer Spielunterbrechung Finn Wortmann in Eishockeymanier per Crosscheck zu Boden streckte – das war eine ganz dumme Aktion des Herforders in einem bereits entschiedenen Spiel (85.).

Wieso immer so spät? Keiner kann es sagen
Bleibt die Frage der Fragen, wieso die Spvgg. immer erst nach der Halbzeit aufdreht. Niemand kann es erklären, auch Doppeltorschütze Jan Binias weiß es nicht: „Keine Ahnung, aber solange wir die Spiele drehen, ist es mir auch egal.“

Quelle: Olaf Krimpmann / Stimberg-Zeitung

 SPIELSTATISTIK:

Spvgg. Erkenschwick – SC Herford 4:1 (1:1)
Spvgg.: Stauder – Tottmann, Ovelhey, Kasak (88. Gökdemir), Weßendorf (50. Schuwirth) – Pilica, Binias, Wortmann, Warnat (82. Klakus), Isensee (52. Soltane) – Oerterer – Trainer: David Sawatzki
Herford: Arnolds – Bollwicht (75. Khaled), Paul, Rieger, Sewing, Simic, Müller (71. Papaspiros), Safonov (61. Mavretic), Tödtmann (89. Kaymak), Gecim, Moudouhy – Trainer: Sergej Bartel
Tore: 1:0 Christian Warnat (65. Sekunde), 1:1 Jannik Tödtmann (16.), 2:1 Jan Binias (59.), 3:1 Jan Binias (78.), 4:1 Stefan Oerterer (90.)
Schiedsrichter: Inan Bulut (Herne)
Zuschauer: 100 (Jule-Ludorf-Sportanlage)
Rote Karte: für Niklas Sewing (Herford) in der 85. Minute wegen Tätlichkeit